Rückblick: Gute Arbeit ist die beste Medizin

Arbeit, Führung und psychische Gesundheit

01.03.2024 | Die Reihe "Gute Arbeit ist die beste Medizin" wird 15! Mit 140 Gästen aus Betrieben und medizinischen Einrichtungen fanden Vorträge und Vernetzung zum Schwerpunktthema "Arbeit, Führung und psychische Gesundheit" im Regionshaus statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit Arbeit und Leben, der Region Hannover, dem Bündnis gegen Depression und dem Verband der Betriebs- und Werksärzte e.V. angeboten.

Das Thema Gesundheit und insbesondere psychische Gesundheit ist niemals zuende diskutiert. Deshalb begrüßte Regionspräsident Steffen Krach wieder das Bündnis gegen Depression, den Verband der Betriebs- und Werksärzte und die Kooperationsstelle in den Räumen der Region, um über Faktoren gesunderhaltender Arbeit und Anforderungen an Betriebe und Führungskräfte in diesem Zusammenhang zu diskutieren.

Die Gäste erwartete eine Reihe hochkarätiger und spannender Vorträge zu einem bunten Strauß relevanter Themen:

Dr. Thorsten Sueße vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Region Hannover bot zunächst einen Überblick über das Krankheitsbild Depression, seine Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Klar wurde, dass man heute immer von einem Zusammenspiel von Veranlagung (Genetik) und Umweltfaktoren (z.B. Sozialisation) ausgeht und es sich um ein vielfältiges und weit verbreitetes Krankheitsbild handelt, welches auch durch das Arbeitsumfeld beeinflusst wird.

Dr. Mariel Nöhre befasste sich mit den Auswirkungen der Pandemie und andere krisenhaften Erfahrungen auf die Verbreitung psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung. Nicht nur körperliche Folgen wie z.B. das Fatigue-Syndrom belasten Menschen nach der Corona-Pandemie sondern auch psychische Folgen wie z.B. Angststörungen und Depressionen. Beides kann auch gemeinsam auftreten oder sich gegenseitig beeinflussen.

Dr. Sabine Kreß wusste von den vielfältigen Möglichkeiten der Rehabilitation nach und vor dem Hintergrund von psychischen Erkrankungen zu berichten. Sie verband in beeindruckender Weise die fachlichen Hintergründe mit praktischen Einblicken in die Durchführung von Rehamaßnahmen als Wiederherstellung der Möglichkeit (beruflicher) Teilhabe, die z.T. zu wenig genutzt würden.

Dr. Uwe Gerecke richtete den Blick auf die Rolle von Führungskräften im Umfang mit psychisch beeinträchtgiten Beschäftigten. Diese stehen in der doppelten Anforderung ihre Beschäftigten zu unterstützen und zu schützen, sowie gesunderhaltende Arbeitsbedingungen zu fördern und zugleich - in der Verantwortung für den Betrieb - Leistungen von Mitarbeitenden zu fordern. Keine leichte Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn auch schon VOR dem Auftreten psychischer Erkrankungen ein Vertrauensverhältnis besteht.

Dipl. Psych. Michaela Schwerikert erläuterte die konkreten Anforderungen und psychologischen Hintergründe mit denen sich Betriebe im Zusamenhang mit einem gesunden Zusammenspiel von Tele- und Präsenzarbeit befassen müssen. Als Beraterin bot sie konkrete Einblicke in die schwierige Aufgabe ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen Vereinbarkeitsansprüchen,  zeitlichen und räumlichen Ressourcen für Präsenztermine sowie den Anforderungen als Team auch den direkten und informellen Kontakt zu pflegen, da gute Zusammenarbeit eben nicht nur auf einer Sachebene sondern auch als komplexe, zwischenmenschliche Interaktion stattfindet.

Dr. Antje Juschkat befasste sich in ihrem Vortrag mit Stressprävention durch die psychische Gefährdungsbeurteilung. Diese bildet ein wertvolles aber viel zu wenig und auch qualitativ nicht ausreichend genutztes Instrument um Stressoren zu identifizieren und darauf basierend gesunderhaltende Maßnahmen zu ergreifen. Mit Mentimeterabfragen erzeugte sie einen Eindruck von der Betroffenheit von psychisch belastenden Faktoren bei den Anwesenden und verwies darauf, dass es die Aufgabe der Betriebe ist aktiv dafür zu sorgen, dass Arbeit nicht (psychisch) krank macht... und im besten Fall Gesundheit fördert.

Den Abschluss der Vortragsveranstaltung gestaltete Dr. Michael Zerr mit einem Vortrag über die Auswirkungen von Cannabis auf die Arbeitsfähigkeit. Hochaktuell durch die anstehende Legalisierung trug er anhand zahlreicher Studien zu einer faktenbasierten Bewertung von Cannabiskonsum bei und zeichnete ein differenziertes Bild. Dieses ist notwenig um zu bewerten, welche Anforderungen künftig auf Arbeitgeber*innen und Kolleg*innen zukommt, wenn der Konsum von Cannabis z.B. vor Arbeitsantritt grundsätzlich erlaubt sein wird.

Der Erlös aus den Teilnahmebeiträgen kommt wie in jedem Jahr dem Bündnis gegen Depression zugute. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und unseren Gästen für ihre Beiträge zu einer sehr gelungenen Veranstaltung.

Die Vortragsfolien finden sich zum Nachlesen in den untentsehenden Links:

Download Programm/Veranastaltungsflyer

Download Präsentation Vortrag Juschkat

Download Präsentation Vortrag Schweikert

Download Präsentation Vortrag Gerecke

Download Präsentation Vortrag Sueße

Download Präsentation Vortrag Kreß

Download Präsentation Zerr

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